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Bungalow Hagnau anno 1962

Bungalow in Hagnau Baujahr 1960
baubiologisches Wohnen über‘m See

Bauherr: priv.

Entwurf, Bestandserfassung, Sanierungskonzept und  Innenraumgestaltung:
Dipl.-Ing. Albrecht Weber, Freier Architekt, Büro für Baudenkmale
Rosenstr.46, 88085 Langenargen am Bodensee

Architektur des Hauses

Das Wohnhaus der Familie Urnauer ist ein wertig und baubiologisch beispielhaft sanierter Bungalow aus dem Jahre 1962. Die ursprüngliche Bausubstanz wurde 1961/62 solide als großzügiger Massivbau im Zeitgeist der beginnenden 60er-Jahre auf einem einmaligen schönen, exponierten Grundstück, oberhalb einer mächtigen Stützwand an der östlichen Ortseinfahrt von Hagnau mit Panoramablick über den südlich vorgelagerten Bodensee von einem Fabrikanten errichtet. Das gesamte Haus öffnete sich gestern und heute zu diesem beeindruckenden Landschaftsraum. Die Erschließung erfolgt durch eine lange Zufahrt von der Weinbergseite im Osten. Der Hauszugang folgt einer großzügigen einladenden Natursteintreppe  mit Wasserlauf, Wasserfall und vorhandenen Teich der Bauzeit. Die begleitende Garage integriert sich mit handgespaltenen ergrauten Weißtannenschindeln und intensiv begrüntem Gründach unauffällig in die Nachbarschaft und die benachbarten Gärten. Nach Erwerb des Anwesens durch die Familie Urnauer galt es neben einer optimierten energetischen Ertüchtigung und Umnutzung, sowohl den prägenden Zeitgeist des Hauses zu integrieren und sensibel neu zu interpretieren. Wunsch und Leitbild war eine gesunde und wertige Sanierung, Qualität vor Quantität. So wurden die vorhandene Einliegerwohnung im Hanggeschoss und das großzügige Dachgeschoss teilweise als zukünftige Raumreserve im Innenausbau noch nicht zu Ende gebaut, um zukünftige Optionen und Entwicklungen Freiraum zu geben.

Das Innere des Hauses wird sowohl von „warmen“ massiven Lehmwänden mit integrierter Wandheizung (seitliche Strahlungswärme), als auch von den in Stampflehm verlegten Heizflächen unter geölten Massivholzböden beheizt. In stärker beanspruchten Räumen erfolgt die Beheizung durch niedrigtemperierte Fussbodenheizflächen unter großformatigen Solnhofer Platten. Unterstützt wird das Heizsystem von einem Panorama- Heizeinsatz in der rekonstruierten und neu interpretierten  typischen Kaminscheibe dieser Bungalow-Ära. Das Dach wurde auf die ursprüngliche symmetrische Form mit großformatigen grauen Zementfaserplatten, dem Zeitgeist entsprechend eher „Kühl“ zurückgebaut und mit neuzeitlichen Dachelementen, (gläserner Satteldachreiter u. Oberlichtgaube) den gesteigerten Wünschen nach mehr Licht im Hausinneren, neu akzentuiert. Ein Vollwärmeschutz mit hochwertigem, langlebigen weißen Kratzputz dämmt das Haus. Fensterelemente als Dreifachverglasung in Holz/Alu (Fichte hell/anthrazit).

Außen eher kühl- Innen warm.

Es wurden wertvolle Natursteine vorgefunden und deren historische Verlegungen (z.B. Polygonal-pflaster) in mühevoller Detailarbeit werkgerecht repariert oder neu verlegt, ebenso wurde der Swimmingpool im Garten wieder in Stand gesetzt.